Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

Ratsfrau Ellen Begolli und der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko aus Aachen fordern anlässlich der angekündigten Hebammendemonstrationen am internationalen Frauentag die Absicherung des Hebammenberufs. Durch exorbitante Forderungen der Versicherungsbranche ist dieser in seiner Existenz bedroht. DIE LINKE sieht dringenden gesetzlichen Handlungsbedarf.

„Es ist allgemein bekannt, dass Hebammen bei der Geburt wichtig sind“, sagt Ellen Begolli. „Als dreifache Mutter weiß ich aber auch, dass Hebammen mitunter sogar wichtiger sind als das ganze medizinische Personal.“ Es sei ein Skandal, dass immer noch keine ausreichende Regelung zur Sicherung der Hebammentätigkeit geschaffen wurde.

„Wir haben bereits 2010 die Einführung eines staatlichen Haftungsfonds im Bundestag gefordert, um die Hebammen von der privaten Versicherungsbranche unabhängig zu machen“, erläutert Andrej Hunko. Zwar habe es zwischenzeitlich allerlei Verhandlungen und auch Arrangements mit Krankenkassen gegeben, eine Absicherung der Hebammen sei aber noch immer nicht erreicht und auch die EU-Richtlinie zu Hebammen nicht umgesetzt. „Wir nehmen es sehr ernst, dass die Hebammen jetzt Alarm schlagen“, so Hunko und Begolli.

„Eine Geburt ist keine Krankheit und kein Unfall. Es muss den Frauen überlassen bleiben, wie sehr sie sich in die Hand von klinischem Personal begeben wollen, oder ob sie andere Orte der Geburt wählen wollen, wie eine Hausgeburt oder beispielsweise das von Hebammen geleitete Geburtshaus in Aachen.“ In annähernd jedem Fall, ob im Krankenhaus oder nicht, sei aber eine Unterstützung der Eltern und des Kindes durch erfahrene Hebammen sinnvoll. „Der Staat muss endlich eingreifen und hier die richtigen Prioritäten setzen,“ so Begolli. Die Tätigkeit von Hebammen sei von öffentlichem Interesse, deshalb müsse sie auch öffentlich abgesichert werden.

Am kommenden Samstag, dem 8. März und internationalen Frauentag, wollen Hebammen und Eltern in vielen Städten bundesweit demonstrieren, so auch um11.55 Uhr auf der Kölner Domplatte.

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko