Mit Trauer und Bestürzung reagiert der Aachener Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko auf die Berichte über das Erdbeben mit der Stärke 7,2 in Ercis /Provinz Van. Bisher wurden etwa 600 Menschen tot geborgen, mit etwa tausend Toten muss gerechnet werden. Über 2.500 Verletzte benötigen medizinische Behandlung. Tausende Häuser sind zerstört, die Menschen übernachten trotz Wintereinbruchs im Freien.

Noch im Juni diesen Jahres hatte Andrej Hunko im Rahmen der Wahlbeobachtung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates die östlichen Gebiete der Türkei besucht und sich auch in der Provinz Van aufgehalten. Hierbei konnte er sich einen intensiven Eindruck von der politischen Situation und den Lebensbedingungen der Menschen machen.

„Mit Bestürzung habe ich gehört, dass die türkischen Behörden trotz des Ausmaßes der Verwüstung und des Elends anfangs internationale Hilfe ablehnten. Je schneller Hilfe bei den Verschütteten ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, sie lebend bergen zu können.“ Ein ausgerüstetes Rettungsteam der unabhängigen Hilfsorganisation Disaster Response Team Germany (DRTG), die auch im Mai in Fukushima geholfen hatte, befand sich am Sonntagabend bereits auf dem Flughafen. „Dass diese Hilfe von der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD mit der Begründung, 'Wir brauchen keine Hilfe', abgelehnt wurde, ist mir vollkommen unverständlich,“ so der Aachener Europapolitiker.

Auch dass LKWs mit Hilfsgütern, die die BDP (Partei für Frieden und Demokratie) in benachbarten Städten gesammelt hatte, von der Polizei beschlagnahmt wurden sei ein Skandal.

Hunko befürchtet, dass die türkische Regierung die Hilfe für Menschen im Südosten der Türkei benutzt, um in der politischen Auseinandersetzung mit der BDP zu punkten. So scheinen die Rettungsmaßnahmen vor allem in den Städten, die bei den Parlamentswahlen mehrheitlich für die türkische Regierungspartei AKP gestimmt haben, gut voranzukommen. Aus von BDP-Bürgermeistern regierten Städten und Dörfern berichten Augenzeugen, dass bisher keine staatliche Hilfe eingetroffen sei und die Bewohner auf sich selbst gestellt sind.

Hilfsgüter, die von kurdischen Kulturvereinen und unabhängigen Organisationen in Deutschland gesammelt wurden und mit LKWs in das Erdbebengebiet gelangen sollen, werden vom Türkischen Zoll aufgehalten. Die Unterstützer können deshalb momentan keine gespendeten Hilfsmittel transportieren. Lediglich Geldspenden gelangen zu den Hilfebedürftigen und können die Not etwas lindern.

Andrej Hunko bittet deshalb um Spenden auf folgende Konten: