Andrej Hunko nimmt in London an Anhörung im Fall Assange teil
Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (DIE LINKE) hat am heutigen Freitag als Teil einer europapolitischen Einzeldienstreise in London an einer Anhörung im Auslieferungsverfahren gegen den Journalisten Julian Assange teilgenommen. Bei der kurzen „technischen Anhörung“ wurden zahlreiche Auslieferungsfälle behandelt. Assange selbst wurde per Video zugeschaltet. Für den 21. Oktober wurde ein Verhandlungstag mit physischer Präsenz von Assange angesetzt. In dem Verfahren geht es ausschließlich um eine mögliche Auslieferung in die USA, wo dem Journalisten wegen der Veröffentlichung von Materialien u. a. über Kriegsverbrechen lebenslange Haft oder womöglich die Todesstrafe droht. Andrej Hunko erklärt hierzu:
„Die Anhörung dauerte nur wenige Minuten und ich konnte mir nur ein sehr begrenztes Bild vom Zustand Assanges machen. Er wirkte jedoch physisch und psychisch angeschlagen. Schon der UN-Experte Nils Melzer hatte kürzlich erklärt, dass Assange alle Symptome psychischer Folter aufweise.
Vor dem Gericht habe ich mich gemeinsam mit anderen internationalen Unterstützern gegen die Auslieferung von Julian Assange ausgesprochen. Seine politische Verfolgung stellt einen besorgniserregenden Angriff auf die Pressefreiheit dar und sollte von allen Demokratinnen und Demokraten verurteilt werden.
EU-Beitrittskandidaten in Südosteuropa werden zu Bollwerken der Festung Europa
„Nach Abkommen zur Migrationsabwehr sollen die EU-Beitrittskandidaten des Westbalkans enger bei der Bekämpfung von Extremismus und Schleusungskriminalität kooperieren. Die Länder werden auf diese Weise als Bollwerke der Festung Europa benutzt. Derartige Verträge kommen bei der dortigen Bevölkerung sehr schlecht an, sie sind auch für Beitrittsverhandlungen auf Augenhöhe ungeeignet“, kommentiert der europapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Andrej Hunko.
Die Sicherheitskooperationen der Europäischen Union in Südosteuropa werden derzeit auf mehreren Ebenen intensiviert. Schwerpunkte sind Terrorismus und organisierte Kriminalität, nächste Woche (18./19. Oktober) treffen sich die Innenminister der EU-Mitgliedstaaten mit den Regierungen des westlichen Balkans. Am Tag zuvor (17. Oktober) fliegt der Bundesinnenminister Horst Seehofer zur Unterzeichnung eines „Sicherheitsabkommens“ nach Nordmazedonien. Auch die Grenzagentur Frontex bereitet Einsätze in den Ländern vor.
Andrej Hunko besucht Ismet Kilic in Auslieferungshaft in Slowenien
Andrej Hunko, europapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE besucht am 4. Oktober 2019, um 10 Uhr den Duisburger Ismet Kilic im Gefängnis in Koper (Slowenien). Anschließend nimmt Andrej Hunko an einer Solidaritätskundgebung vor dem Gefängnis in Koper teil.
Herr Kilic wurde am 26. Juli 2019 in der Hafenstadt Koper festgenommen und kam in Untersuchungshaft und anschließende Auslieferungshaft. Grundlage war ein Interpol-Ersuchen zur Festnahme und Auslieferung an die Türkei. Würde Herr Kilic ausgeliefert, wäre dies der erste Fall, in dem türkische Behörden mit der politischen Verfolgung eines deutschen Staatsangehörigen im Ausland Erfolg hätten.
Neue Fähigkeiten bei Europol: Keine Hackbacks durch die EU-Hintertür!
„Die Abwehr von Cyberangriffen ist keine polizeiliche Angelegenheit. Die Polizeiagentur Europol darf hierzu keine eigenen Fähigkeiten aufbauen. Ich sehe die Pläne für das ‚Krisenreaktionsprotokoll‘ der Europäischen Union deshalb kritisch. Das Bundeskriminalamt darf sich an diesen Initiativen nicht beteiligen“, erklärt der europapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Andrej Hunko.
Die Polizeiagentur Europol hat ein Krisenreaktionsprotokoll für „Cybersicherheitsvorfälle und -krisen in großem Maßstab“ entwickelt. Zuständig ist hierfür das Europäische Zentrum für Cyberkriminalität (EC3) bei Europol. Zu der Routine gehört eine schnelle Bewertung des Vorfalls und den sicheren und zeitnahen Austausch kritischer Informationen. Europol trainiert das Protokoll am 31. Oktober.
Bundesregierung muss neue Biometriedatenbank der NATO beauskunften!
„Die NATO-Biometriedatenbank ist ein weiterer Versuch, militärische Informationen an Geheimdienste und Polizeibehörden weiterzugeben. Diese zivilmilitärische Zusammenarbeit unterläuft nicht nur das Trennungsgebot, sie stellt auch einen tiefen Grundrechtseingriff dar. Die Bundesregierung muss deshalb umfänglich Auskunft zu den Plänen für das NABIS geben“, fordert der euroapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Andrej Hunko.
Die NATO errichtet ein „Automated Biometric Identification System“ (NABIS), in dem Gesichts- und Irisbilder sowie Fingerabdrücke verarbeitet werden. Die Daten stammen von sogenannten „Kriegsschauplätzen“. Die NATO meldet, das NABIS sei voll einsatzbereit sein könne zur Terrorismusbekämpfung genutzt werden. Das Verteidigungsministerium schreibt hingegen, das System befinde sich „noch in Entwicklung“. Zahlreiche Informationen zum NABIS werden verschwiegen.
In Aachen ist die atomare Bedrohung greifbar
Von Andrej Hunko (Gastbeitrag auf diefreiheitsliebe.de)
Als der kanadische Senator Joseph A. Day im Juli dieses Jahres einen Bericht für die Parlamentarische Versammlung der NATO veröffentlichte, trat er damit ungewollt eine Lawine los. Denn der Text beinhaltete auch sechs Standorte in Europa, an denen die USA Atomwaffen lagern.
Es war bereits zuvor ein offenes Geheimnis, dass auch in Kleine-Brogel in Belgien, Volkel in den Niederlanden und in Büchel in der Eifel Atombomben gelagert werden und der Autor gab an, diese Informationen aus offen zugänglichen Quellen zusammengetragen zu haben. Es verschaffte dem Bewusstsein um die Gefahr dieser Waffen aber unfreiwillig große Aufmerksamkeit. Umso mehr dadurch, dass die heikle Stelle des Berichts schließlich wieder gelöscht wurde.