„Nicht nur die Arbeiterpartei Kurdistans muss von der sogenannten EU-Terrorliste gestrichen werden“, erklärt Andrej Hunko, Mitglied des EU-Ausschusses des Bundestages anlässlich der Vorstellung eines heute in Brüssel vorgestellten Aufrufs europäischer Juristinnen und Juristen zur Streichung der PKK von der „EU-Terrorliste“. „Die Listung der PKK als Terrororganisation ist politisch falsch, da damit die notwendige politische Lösung des kurdisch-türkischen Konflikts erheblich erschwert wird“, kommentiert Hunko.
„Die ‚Terrorlisten‘ sowohl der Vereinten Nationen wie der Europäischen Union sind politische Werkzeuge, die einer rechtsstaatlichen Grundlage entbehren. Regierungen setzen Recht und überschreiten damit ihre Befugnisse. Ich fordere die umgehende Auflösung der EU-‚Terrorliste‘ unter Prüfung von Schadensersatzansprüchen für die Betroffenen.“
Morgen, am 18. Oktober, beginnt der Prozess in Diyarbakir gegen 151 kurdische Politiker/innen, darunter acht Bürgermeister, die gegenwärtig inhaftiert sind. Ich war die letzten zwei Tage auf Einladung des jetzt amtierenden Bürgermeisters in der Stadt Batman. Die Industriestadt Batman ist etwa so groß wie meine Heimatstadt Aachen und lebt überwiegend von den umliegenden Ölfeldern.
Hasankeyf ist eine antike Stadtfestung am Tigris. Dieses fantastische Menschheitserbe soll in den nächsten Jahren für ein riesiges Staudammprojekt (Ilisu) überflutet werden. Hasankeyf erfüllt neun der zehn Kriterien eines UNESCO-Welterbes, nur die ägyptischen Pyramiden haben mehr. Einzig durch die Weigerung der türkischen Regierung dies bei der UNESCO zu beantragen kann Hasankeyf nicht offiziell als Weltkulturerbe anerkenannt werden.
Auf dem Weg von Diyarbakir zum Hasankeyf Solidarity Camp, wo der Ilisu-Staudamm trotz internationaler Proteste gebaut werden soll. Hinter mir liegt eine dreitägige Türkei-Reise des Europaausschusses, mit sehr dichtem Tagesprogramm.
Matthias Monroy analysiert die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von Andrej Hunko und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zu Europol und internationalem Datentausch
„Europäische Stellen wie Europol, Eurojust, die Agentur für Grundrechte und Frontex haben in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich volle Funktionsfähigkeit erreicht“, freut sich der Europäische Rat im letztes Jahr beschlossenen „Stockholmer Programm“. Doch damit nicht genug: Neben der fortschreitenden Koordinierung mit der Grenzschutzagentur Frontex, der Lissabonner Drogenbeobachtungsstelle, dem künftigen Europäischen Unterstützungsbüro für Asylfragen und der Agentur für Grundrechte soll Europol als europäisches „Ressourcenzentrum“ für Cyberkriminalität fungieren. Neben der Zuarbeit für das Geheimdienstzentrum SitCen in Brüssel fordert der Europäische Rat, dass Europol zum „Angelpunkt des Informationsaustauschs“ zwischen obersten Polizeichefs, Staatsanwälten, Leitern von Aus- und Fortbildungsinstituten, Leitern der Gefängnisverwaltungen oder Generaldirektoren der Zollbehörden werden soll.
Rede für den deutschen Bundestag auf dem interparlamentarischen Ausschusstreffen „Demokratische Rechenschaft im Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts“. Eröffnungsdebatte zu FRONTEX, zuvor hatten Simon Busuttil, Berichterstatter im LIBE Committee und Ilkka Laitinen, FRONTEX-Chef, gesprochen.
„Heute beraten die Justiz- und Innenminister im Rat der Europäischen Union wieder über den grenzüberschreitenden polizeilichen Datentausch, wie Fluggastdatenabkommen und das Schengener Informationssystem der zweiten Generation. Vor allem die EU-Polizeiagentur Europol kommt ihrem selbstgesteckten Ziel als ‚Information Broker‘ immer näher“, kritisiert Andrej Hunko, Mitglied des EU-Ausschusses des Bundestages. Hunko weiter:
„Mit der im Dezember verabschiedeten neuen Europol-Verordnung wird Europol zum zentralen Knoten beinahe jeder grenzüberschreitenden polizeilichen Operation. Dabei steht der Bereich digitaler Kontrolle im Mittelpunkt.“
In Berlin haben heute circa 100 Menschen mit einem spontanen Schwabenstreich vor dem Bundeskanzleramt protestiert: Gestern hatte die Polizei in Stuttgart mit Schlagstöcken, Wasserwerfern, Tränengas und Pfefferspray auf den legitimen und breiten Protest geantwortet, der sich gegen das Projekt "Stuttgart 21" richtet. Innenminister Rech und Ministerpräsident Mappus tragen die Verantwortung für diese gezielte Eskalation des Streits und müssen zurücktreten.
„Wir fordern die Freilassung aller im Rahmen der Proteste in Brüssel verhafteten Aktivist/-innen“, so Andrej Hunko, MdB, und Sabine Lösing, MEP, in einer gemeinsamen Erklärung angesichts der Massenfestnahmen von Teilnehmer/-innen des No-Border-Camps in Brüssel.
Das einwöchige Camp versammelt bis zum 3. Oktober hunderte Aktivist/-innen aus zahlreichen europäischen Ländern. Mit Demonstrationen und Aktionen werden die Akteure der menschenverachtenden Migrationspolitik der EU und ihrer Mitgliedsstaaten öffentlich gemacht und kritisiert.
Grenzüberschreitende Bewegung gegen den EU-Überwachungswahn
„Die Rolle der Europäischen Union in Bezug auf die stetige Verschärfung von Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung muss stärker ins Blickfeld geraten. Vor allem durch die Errichtung weiterer Datenbanken diktiert die EU den Kurs in Richtung einer Datenbankgesellschaft“, kommentiert Andrej Hunko, Mitglied des EU-Ausschusses des Bundestages und der parlamentarischen Versammlung des Europarats, die morgige Demonstration „Freiheit statt Angst“ in Berlin.