Hasankeyf ist eine antike Stadtfestung am Tigris. Dieses fantastische Menschheitserbe soll in den nächsten Jahren für ein riesiges Staudammprojekt (Ilisu) überflutet werden. Hasankeyf erfüllt neun der zehn Kriterien eines UNESCO-Welterbes, nur die ägyptischen Pyramiden haben mehr. Einzig durch die Weigerung der türkischen Regierung dies bei der UNESCO zu beantragen kann Hasankeyf nicht offiziell als Weltkulturerbe anerkenannt werden.

Die Barbarei der Taliban in Afghanistan wurde mit der Sprengung der Buddha-Statuen der Weltöffentlichkeit offenbar - wenn Hasankeyf geflutet wird, dürfen die Verantwortlichen getrost als tuerkische Taliban bezeichnet werden.

Es geht bei dem Ilisu-Projekt nicht primär um Energiegewinnung, sondern um Macht über Kontrolle des Tigris-Wassers und um die Auslöschung einer jahrtausendealten widerständigen Identität der Region.

Auf den Diskussionsveranstaltungen des Solidaritäts-Camp traten Bürgermeister der Region, bekannte Künstler und Vertreter von sozialen Bewegungen anderer Regionen auf. Ich habe in meinen Beiträgen auch Parallelen zu den großen Infrastrukturprojekten in Deutschland wie Stuttgart 21 gezogen.

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