Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

Wasserwerfer 9000 Pol Ni blau„Wasserwerfer sind hochgefährliche Distanzwaffen und sorgen für schwerste Verletzungen. Deutsche Polizeien beschaffen sich nun ein Modell mit noch mehr Wasserdruck. Ausgemusterte Gebrauchte werden auf den europäischen Markt geworfen. In London sollen sie im Sommer gegen befürchtete Unruhen helfen“, berichtet der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko zum geplanten Verkauf deutscher Wasserwerfer an die Stadtverwaltung in London.

Alle „WaWe9000“ von Bund- und Länderpolizeien werden bis 2017 durch den rund 900.000 Euro teuren „WaWe10000“ ersetzt. Die Kosten für die futuristisch anmutenden Fahrzeuge trägt der Bund. Kürzlich machte das neue Modell Negativschlagzeilen, als der Spiegel über Beschädigungen durch Eier, Tennisbälle und halbvolle Plastik-Flaschen berichtete. Laut Aussage der Bundesregierung verfügt der Bund derzeit über 15 und die Länder über 46 Wasserwerfer.

Andrej Hunko weiter:

„Seit längerem plant die Polizei in London die erstmalige Beschaffung von Wasserwerfern, um damit gegen ‚Unruhen‘ gerüstet zu sein. Polizeichefs wollen die Geräte bei Protesten gegen ‚derzeitige und womöglich zukünftige Austeritätsprogramme‘ einsetzen.

Die Innenministerin Theresa May hat jedoch keine Erlaubnis für den Gebrauch der Wasserwerfer erteilt. Die Bundesregierung darf die Gesetzeslage bei ihren Verkaufsgelüsten nicht ignorieren.

Zu Recht wehren sich Bürgerrechtsgruppen und britische Parlamentarier/innen gegen die innere Aufrüstung. Ich unterstütze die Kritik vollumfänglich und fordere die Bundesregierung auf, ihre Kaufoption zurückzuziehen. So hatte sich auch der Rentner Dietrich Wagner geäußert, der nach Großbritannien eingeladen wurde, um über den Verlust seines Augenlichtes bei Protesten gegen das sinnlose Großprojekt Bahnhof Stuttgart 21 zu berichten.

Außerdem muss das Bundesinnenministerium transparent machen, welche anderen Länder sich für ausgemusterte deutsche Wasserwerfer interessieren und wohin bereits Fahrzeuge verkauft wurden. Ich habe hierzu nun eine Kleine Anfrage auf den Weg gebracht.“

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko