Zur Entlassung von Doğan Akhanlı erklären die Prozessbeobachter Derya Kilic, Landesvorstandsmitglied der LINKEN NRW, und Andrej Hunko, MdB, aus Istanbul:

„Wir begrüßen die heutige Freilassung als längst überfälligen Schritt. Doğan Akhanlı hätte spätestens freigelassen werden müssen, als die belastenden Zeugenaussagen widerrufen wurden.

Dies ist ein gutes Signal auch für andere Gefangene in der Türkei, die aufgrund fragwürdiger Urteile inhaftiert sind. Ein Beispiel ist Nevin Berktas, die wegen eines autobiografischen Buches über ihre Erfahrungen als Gefangene nach dem türkischen Militärputsch erneut zu 10 Monaten Haft verurteilt wurde.

Die heutige Freilassung ist auch eine Niederlage für all jene, die den Prozess demokratischer Fortschritte und der europäischen Integration blockieren wollen. Seien es jene in der EU, die die Beitrittsverhandlungen aufgrund rassistischer Einstellungen abbrechen wollen, oder jene in der Türkei, die an einer Praxis der Gesinnungsjustiz festhalten wollen, die noch aus der Zeit des Militärputsches stammt.“

[ Anmerkung ] In der ursprünglichen Fassung dieser Pressemitteilung ist irrtümlich von "Freispruch" die Rede. Wir bedauern das Versehen.