Im Sommer des Jahres startete die Europäische Linke (EL), ein Zusammenschluss europäischer Linksparteien, in dem auch DIE LINKE Mitglied ist, ihre Kampagne gegen Prekarisierung.


Europäische Linke gegen Prekarisierung

Ziel dieser Kampagne ist es, die in Europa lebenden Menschen zu informieren und gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen (innerhalb wie außerhalb der Europäischen Union) zu mobilisieren.

Bereits die EL-Sommerakademie wie auch die Teilnahme am Europäischen Sozialforum im Malmö im September standen im Zeichen dieser Kampagne. In diesem Kontext stand die Aktion „4 Stunden gegen Prekarisierung“ am 25.10.2008 in Brüssel, die vorrangig einem Erfahrungsaustausch dienen sollte und zu der VertreterInnen aus (fast) ganz Europa angereist waren. Auch DIE LINKE aus NRW war mit einer 20-köpfigen Delegation dabei, organisiert durch die LAG FIP und Andrej Hunko vom LaVo NRW.

Begonnen wurde um 14.00 Uhr mit einem Demonstrationszug durch das Brüsseler EinwandererInnenviertel Madou, der vor dem Kulturzentrum Claridge endete. Dort fand von 15-19.00 Uhr eine Saalveranstaltung statt. Diese war in zwei Blöcke aufgeteilt.

Die erste Runde wurde überwiegend von belgischen VertreterInnen aus Gewerkschaften, Erwerbslosen-, Dritte-Welt- und weiteren Initiativen bestritten. Hier wurde von allen Beteiligten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller linken Kräfte betont, um die aktuelle Krise des Kapitalismus für einen nachhaltigen Kurswechsel nutzen zu können.

Nach einem kleinen Exkurs, in dem Brian Carty von Sinn Fein die Hintergründe des irischen „Nein“ zum Lissabon-Vertrag und über die aktuelle Stimmung in Irland im Zeichen der Finanzkrise berichtete, ging es in die zweite Runde.

Hier kamen VertreterInnen der europäischen Linksparteien zu Wort. Kernaussage, die von (fast) allen VertreterInnen angesprochen und geteilt wurde, war die Ablehnung der Lissabon-Strategie, die als Hauptursache für die zunehmende Prekarisierung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Europa ausgemacht wurde. Besondere Aufmerksamkeit wurde Miguel Portas vom portugiesischen Bloco de Esquerda zuteil, der bei den letzten Wahlen sehr erfolgreich abgeschnitten hatte und einen enormen Zustrom insbesondere an jüngeren Mitgliedern erfährt.

Fazit: Ein interessanter Erfahrungsaustausch mit der Möglichkeit, nationale Debatten und Positionen aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und Kontakte über den eigenen Tellerrand hinaus knüpfen zu können. Letzteres ist im Rahmen eines zusammen wachsenden Europas und sicher nicht nur in Hinblick auf die bevorstehende Europawahl hilfreich und wichtig.