Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

Große Unterstützung für die Mitarbeiter von UPS

06. Juni 2010

Für die 85 Arbeiter, denen gekündigt worden war, weil sie der Gewerkschaft TÜMTIS beigetreten hatten, fand vor dem Umsteigebahnhof von Mahmutbey in Istanbul eine Massendemonstration statt, an der sich ungefähr 500 Personen beteiligten. Der Bundestagsabgeordnete und Europarat-Delegierte Andrej Hunko musste seine Teilnahme aufgrund kurzfristiger Verhinderung im letzten Moment absagen, jedoch unterstützte er die Veranstaltung mit einer durch ihn übermittelten Grußbotschaft. In der Botschaft, die am Veranstaltungsort verlesen wurde, schrieb Hunko [sinngemäße Übersetzung, Anm.d.Übersetzerin]: „Ich unterstütze voll und ganz die sofortige Rücknahme der für 85 Ihrer Mitarbeiter ausgesprochenen Kündigung sowie die Anerkennung der Gewerkschaft. Die durch UPS zur Anwendung gebrachten, undurchsichtigen Methoden, die darauf abzielen, die Beteiligung am Gewerkschaftsleben zu unterbinden sowie die Zusammenarbeit des Unternehmens mit Subunternehmern sind nicht hinnehmbar. Der Mut, den Sie gegenwärtig im Rahmen des Gewerkschaftskampfes zeigen, die Gewerkschaftsbewegung in der Türkei und die Bekämpfung arbeitnehmerfeindlicher Haltungen zugunsten von Tarifverhandlungen [Satz ist unvollständig, Anm.d.Übers.]. Dahingehend ist es sehr wichtig, dass Sie die 50 %-Hürde erreichen. Im Moment ist es von herausragender Bedeutung, den Gewerkschaftskampf voran zu bringen und dafür zu sorgen, dass UPS sich seiner Verantwortung nicht entzieht, sondern die Gesetze achtet. Ab dem kommenden Montag werden wir unsere Gespräche mit UPS Istanbul fortsetzen und ich hoffe, dass das Unternehmen dann unser Anliegen, Gespräche zu führen, nicht ignoriert und zurückweist.“

Kenan Öztürk, Generalsekretär von TÜMTIS, hob anlässlich seiner Ansprache am Demonstrationsort wie folgt hervor: „UPS als Arbeitgeber erkennt Recht, Gesetz und Gerechtigkeit nicht an und macht weiter, als ob nichts wäre. Alle unsere Aufrufe, die feindselige Haltung gegenüber Gewerkschaft und Arbeitern zu ändern, die verfassungsrechtlich verankerten Rechte der Arbeiter zu respektieren und sich mit unserer Gewerkschaft an einen Tisch zu setzen, blieben unbeantwortet. Bis heute wurden 85 Arbeiter entlassen, weil sie Mitglied in unserer Gewerkschaft geworden sind.“

„Man lässt es auf reelle Handgreiflichkeiten ankommen“

Öztürk fuhr wie folgt fort: „Sie haben es sogar auf tatsächliche Angriffe ankommen lassen. Einerseits wurde der Kündigungsdruck erhöht, andererseits lassen sie die Arbeitnehmer überwachen, indem sie falsche und erlogene Anschuldigungen in den Raum stellen. Sie veranstalten öffentliche Versammlungen am Arbeitsplatz, bei denen sie den Arbeitnehmern, die sich weigern, zu kündigen, mit Kündigung drohen. Als letzte Aktion wurden die vorm Arbeitsplatz verharrenden Arbeitnehmer von einem Fahrzeug überfahren.“

„Die gewerkschaftliche Organisation fährt fort und wächst“

Öztürk in seiner Erklärung: „Wir verurteilen diese Haltung, die UPS an den Tag legt, aufs Schärfste. Mit dieser arbeitnehmerfeindlichen und aggressiven Haltung wird UPS keinen Erfolg haben. Trotz sämtlicher Übergriffe gehen unsere Gewerkschaftsarbeiten weiter und nehmen größere Dimensionen an. Die Arbeitnehmer haben nun begonnen, sich aus eigener Initiative heraus an unsere Gewerkschaft zu wenden. Die Schranken sind nunmehr gebrochen und dieser Bewegung kann sich keiner mehr entziehen. Die Arbeitnehmer sind entschlossen.“

Auch zahlreiche Gewerkschaften in Europa und der Türkei haben ihre Beteiligung erklärt und die UPS-Arbeitnehmer unterstützt.



Quelle: Birgün Online

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

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